MathematischeGesellschaft Mathematik und Digital Humanities |
Vortragende Person:Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Martin Grötschel, Präsident der BBAW
Veranstalter:Mathematisches Institut
Beschreibung:
Vor ungefähr zehn Jahren wurde der Begriff „Digital Humanities“ (abgekürzt DH) geprägt. Stark verkürzte Definition: DH steht für den Einsatz von Informationstechnologie in den Geisteswissenschaften. Bei DH geht es aber keineswegs nur um die simple Benutzung von Computern, sondern um den Einsatz vielfältiger Werkzeuge der Mathematik und Informatik zur Bearbeitung geisteswissenschaftlicher Fragestellungen. Auch wenn DH in der Presse gelegentlich gehypt und häufig über DH berichtet wird, so befindet sich das Gebiet gegenwärtig noch in seinen Anfängen, und es gibt noch viel methodologisches Entwicklungspotential.
Seit Beginn meiner Tätigkeit in der Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften vor rund vier Jahren bemühe ich mich darum, geisteswissenschaftliche Fragen zu finden, bei deren Behandlung Mathematik hilfreich mitwirken kann. Sehr weit sind derzeit die Beiträge der Mathematik zu DH noch nicht gediehen, da mathematische Modellbildung in den Geisteswissenschaften ein noch größtenteils unbearbeitetes Feld ist. Aber es gibt einige durchaus faszinierende Aspekte, auf die ich in meinem Vortrag hinweisen möchte. Dazu zählen Themen aus der Sprachforschung, den Editionswissenschaften (z. B. Erschließung der Werke von Leibniz, Kant, Marx und A. v. Humboldt)und der Archäologie.
In meinem Vortrag werde ich kurz auf die Entwicklung des Fachgebietes Operations Research (OR) eingehen, mit dem ich mich über viele Jahre befasst habe. OR entstand in den 1950er Jahren. Viele Mathematiker fanden es „zu schmutzig“. Viele Wirtschaftswissenschaftler gaben dem OR keine Zukunft, sie bezweifelten noch 20–30 Jahre später, dass Mathematik beispielsweise in der Ökonomie sinnvoll eingesetzt werden kann. Heute ist OR sehr erfolgreich, viele Teilgebiete der Wirtschaftswissenschaften sind von Mathematik und Informatik durchdrungen. Ich möchte die Parallelen, aber auch die Unterschiede von Digital Humanities und Operations Research erläutern und insbesondere darlegen, was aus meiner Sicht zu einer erfolgreichen Symbiose noch fehlt.
Seit Beginn meiner Tätigkeit in der Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften vor rund vier Jahren bemühe ich mich darum, geisteswissenschaftliche Fragen zu finden, bei deren Behandlung Mathematik hilfreich mitwirken kann. Sehr weit sind derzeit die Beiträge der Mathematik zu DH noch nicht gediehen, da mathematische Modellbildung in den Geisteswissenschaften ein noch größtenteils unbearbeitetes Feld ist. Aber es gibt einige durchaus faszinierende Aspekte, auf die ich in meinem Vortrag hinweisen möchte. Dazu zählen Themen aus der Sprachforschung, den Editionswissenschaften (z. B. Erschließung der Werke von Leibniz, Kant, Marx und A. v. Humboldt)und der Archäologie.
In meinem Vortrag werde ich kurz auf die Entwicklung des Fachgebietes Operations Research (OR) eingehen, mit dem ich mich über viele Jahre befasst habe. OR entstand in den 1950er Jahren. Viele Mathematiker fanden es „zu schmutzig“. Viele Wirtschaftswissenschaftler gaben dem OR keine Zukunft, sie bezweifelten noch 20–30 Jahre später, dass Mathematik beispielsweise in der Ökonomie sinnvoll eingesetzt werden kann. Heute ist OR sehr erfolgreich, viele Teilgebiete der Wirtschaftswissenschaften sind von Mathematik und Informatik durchdrungen. Ich möchte die Parallelen, aber auch die Unterschiede von Digital Humanities und Operations Research erläutern und insbesondere darlegen, was aus meiner Sicht zu einer erfolgreichen Symbiose noch fehlt.
Ähnliche Veranstaltungen nach Schlagwort finden:
Veranstaltungsart:Kolloquium
Veranstaltungssprache:Englisch
Kategorie:Forschung
Name der einladenden Person:Prof. Dr. Ina Kersten
Export als iCalendar/ICS-Datei:
Direkter Link zur Veranstaltung:https://events.goettingen-campus.de/event?eventId=13522
EN DE